Der Süßwarenhersteller Stollwerck zählte einst zu den ganz Großen seiner Branche. Damals gehörte das Unternehmen zu Köln wie der Dom, der Karneval und der Rhein. Seinen Anfang nahm der Erfolg mit einem einfachen Zuckerbäcker. Im Jahre 1839 gründete der Bäcker Franz Stollwerck die Firma in der Domstadt, um Schokolade und selbst hergestellte „Brustbonbons“ zu verkaufen. Diese entwickelten sich zum Verkaufsschlager und brachten ihm wirtschaftlichen Erfolg und den Titel eines „Hoflieferanten des Prinzen Friedrich von Preußen“ ein.
Wie das "Bonbon-Imperium" in Köln auf ein im Volksmund "Kamelledom" genanntes Gebäude gegründet werden und die heute fast vergessene Firma zum damals weltgrößten Schokolade-Hersteller aufsteigen konnte, davon erzählt diese Ausstellung.
Zu sehen sind seltene Verpackungs-Raritäten wie eine Lokomotive, die nur fahren konnte, "wenn mit Stollwerck Chocolade befüllt". Schon im Jahre 1903 hatte das Unternehmen in direkter Zusammenarbeit mit Tomas Alva Edison die erste "sprechende Schokolade" der Welt herausgebracht: Aus Schokolade und Hartgummi gefertigte Schallplatten konnten auf einem mitgelieferten Phonographen abgespielt werden - für Kinder eine Sensation, für die 300 Titel verfügbar waren. Kleine Schokoladen-Sparautomaten zwangen die Kinder dazu, das für die Entnahme der Täfelchen eingesetzte Taschengeld anzusparen. Und zur Militarisierung der heranwachsenden männlichen Jugend gab es diverse Kriegsspielzeuge, die heute ein deutliches Bild von der wilhelminischen Epoche vermitteln.
Besucher sind eingeladen, ihre Kindheitserinnerungen aufzufrischen und einzutauchen in die historische Welt der Süßwarenverpackungen dieses Herstellers, von dem das New Yorker Zollamt 1897 vermeldete, dass Stollwerck alleine mehr Schokolade produzierte, als alle Länder Europas zusammen. Zusammengetragen hat den Fundus dieser durch Spenden finanzierten Ausstellung Dr. Matthias Stoeck, dem als Leihgeber herzlicher Dank gebührt. Heute ist die einstige Strahlkraft dieser Marke schon wieder in Vergessenheit geraten.
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