Toblerone bleibt bei der Dreiecksform,muss jedoch auf die Abbildung des 4.478 Meter hohen Matterhorn verzichtenToblerone und Thomy sind dabei aus unterschiedlichen Gründen einiges auf den Kopf zu stellen. Bei Toblerone geht es um die Karton-Zweitverpackung, die zukünftig auf die Abbildung des 4.478 Meter hohen Matterhorn verzichten muss. Die Erstverpackung des legendären bauchigen Senfglases von Thomy, das durch seinen Zweitnutzen als Trinkglas zur Erstausstattung jeder Küche gehörte, muss jetzt einem Glas mit Schraubverschluss weichen. Kein leichtes Unterfangen für die beiden Marken. In den sozialen Medien wird bereits heftig und sehr emotional diskutiert. Inwieweit die Marken Schaden erleiden, das wird abzuwarten sein. Die Schweizer Schokoladenmarke Toblerone in seiner einzigartigen und unverwechselbaren Dreiecksform gibt es bereits seit 1908. Seit dem Jahr 1970 prangt auf der Verpackung ein Abbild des 4.478 Meter hohen Matterhorns, darin versteckt die Umrisse eines Bären. Doch damit wird bald Schluss sein, denn das Matterhorn wird künftig – nach über 50 Jahren – von den Toblerone-Verpackungen verschwinden müssen. Schuld daran trägt eine Entscheidung des Unternehmens Mondelez. So soll die beliebte Schokolade in Zukunft nicht mehr nur in der Schweiz, sondern auch in der Slowakei produziert werden. Und deswegen darf künftig das Matterhorn als Schweizer Wahrzeichen nicht mehr auf der Verpackung zu sehen sein. Die eidgenössische Gesetzgebung untersagt die weitere Abbildung des Matterhorn auf Produkt und Verpackung! Der Grund ist ein Schweizer Gesetz namens Swissness. Dieses soll den Wert der Marke Schweiz stärken und schützen und legt daher genau fest, welche Kriterien ein Produkt erfüllen muss, damit es mit berühmten Schweizer Symbolen und Wahrzeichen, wie eben dem Matterhorn, werben bzw. sich schmücken darf. Unter diese Regelung fallen neben dem markanten Bergzug des Matterhorns auch das Schweizerkreuz oder die Abbildung des berühmten Schweizer Nationalhelden und Freiheitskämpfers Wilhelm Tell oder dessen Armbrust. Damit sich ein Produkt auch als schweizerisch bezeichnen darf, müssen mindestens 80 Prozent der verwendeten Rohstoffe aus der Schweiz kommen, zudem müssen bei der Herstellung wesentliche Arbeitsschritte in der Alpenrepublik erfolgt sein. Ausnahmeregelungen gibt es nur für Rohstoffe, die es in der Schweiz nicht gibt, wie z.B. Kakao. Mondelez lässt neues Berg-Logo designen Das neue Logo soll einen Berg darstellen, der zwar nicht wie das Matterhorn aussieht, aber dennoch einen Bezug zu den Schweizer Wurzeln der Toblerone-Schokolade herstellen soll. Laut eines Sprechers des Unternehmens, soll die neugestaltete Verpackung ein modernisiertes und gestrafftes Berg-Logo zeigen, welches mit der geometrischen und dreieckigen Ästhetik übereinstimmt. Ob dies den Mondelez-Designern gelungen ist, dürfte man schon bald im Schokoladen-Regal des Supermarktes feststellen können. Michael Fass, Deutsches Verpackungs-Museum |
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